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TomR

Mal was grundsätzliches zum Thema schwergängige Lenkung

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Als erstes: Vorsicht, langer Text!

 

Uns hatte es nun auch erwischt: Beim 450er meiner Frau ging die Lenkung schwer und neutralisierte nicht mehr selbsttätig. Einige Forenbeiträge und schmutzige Finger später war klar: Das untere Kreuzgelenk der Lenkstange ist schwergängig. Tipps wie das zu beheben ist, hab ich zwar viele gelesen, aber meiner Meinung nach - bitte verzeiht mir, wenn ich das jetzt hier ganz offen schreibe - ist jeder Reparaturtipp, der die Worte "WD-40" oder auch ganz allgemein "Öl" enthält, Bullshit!

 

So, jetzt isses raus... :roll:

 

Die Fakten:

 

1. Ein Kreuzgelenk enthält vier Nadellager. Diese werden nicht schwergängig, weil es ihnen an Öl oder Fett mangelt, sondern weil sie innerlich verostet sind. Rost nimmt ein höheres Volumen ein als Eisen und verengt den Lagerspalt. Folge: Das Lager klemmt!

 

2. Wie kommt das?

Außenliegende Kreuzgelenke bedürfen einer wirksamen Abdichtung gegen eindringendes Wasser, um ebendiese Korrosion zu verhindern. Rostet es dennoch, ist logischerweise Wasser eingedrungen. Ist aber erst mal Wasser eingedrungen, dann ist definitiv die Abdichtung zum Teufel!

 

3. Was ist die Folge einer defekten Abdichtung?

Wasser dringt immer wieder ins Lager und führt dort zu Korrosion. Also wird das Lager auch immer wieder klemmen.

 

Hier meine Erfahrungen mit dem Gängigmachen eines klemmenden Kreuzgelenks:

 

Karre zerlegt und Lenkstange ausgebaut und

in den Schraubstock gespannt, um das klemmende Gelenk möglichst einfach und mit großem Winkel bewegen zu können. Vorher natürlich mit Kaltreiniger von allem anhaftendem Schmutz befreit, mit Pressluft ausgeblasen und mit "Sprühöl" behandelt. Dann bewegt. Hinherhinherhinherhinher... :( Alle 30 Sekunden mit Bremsenreiniger die austretende Rostbrühe abgespült und wieder mit Pressluft ausgeblasen. 45 Minuten harter Arbeit, eine Dose Bremsenreiniger und WD40, sowie drei Sehnenscheidenentzündungen später ist das Gelenk dann tatsächlich wieder einigermaßen leichtgängig und es juckt mich fast, die Lenkstange wieder einzubauen. Aber eins stört mich:

 

Wenn ich die Karre für eine auch nur halbwegs wirksame Neuschmierung des Lenkstangen-Kreuzgelenks soweit zerlegen muss

 

armaturenbrett.jpg

 

warum soll ich dann dieses nach 45 Minuten Arbeit immer noch Rostbrühe kotzende Teil einbauen, auch wenn es nun erst mal leichtgängig läuft?

 

kreuzgelenk.jpg

 

Man sieht, dass selbst nach dieser ausgiebigen "Spülung" mit Öl und Bremsenreiniger immer noch Rostbrühe heraussickert. Vermutlich wird schon in kurzer Zeit wieder Wasser ins Gelenk eindringen und dann fange ich logischerweise auch wieder von vorne an. :-x

 

Fazit:

 

Faul von unten Mengen von "Spühöl" auf das kränkelnde Gelenk zu sprühen führt - eventuell - zu kurzzeitiger Besserung, aber die ist garantiert nur von kurzer Dauer. Will man das betroffene Lager "richtig" reinigen und schmieren, muss zwingend die Lenkstange ausgebaut werden. Also Lenkrad runter, alle möglichen Verkleidungen ab und das Armaturenbrett ausbauen. Ohne das lässt sich die Lenkstange leider nicht herausnehmen. Eine Menge Arbeit!

 

Also doch besser gleich das schwergängige Altteil in Rente schicken und für erträgliche 170,- Euro eine neue Lenkstange beim Smart-Center ordern. Man spart sich unnötige doppelte Arbeit und das Risiko, irgendwann vor einen Baum zu kloppen, weil die Lenkung eventuell im unpassendsten Moment ganz blockiert.

 

Ist ja auch nicht sooo arg viel Platz zwischen der Smart-Front und meiner Nase.

 

Grüße, Tom

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das mit der rente der lenksäule stimmt!

 

wd 40 ist eh nur ein besserer reiniger, mehr nicht!

-----------------

LG Steffi & Holger

kopievonbild0094.jpg

 

 

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Vielen Dank für den Beitrag.

Muss da jetzt auch mal ran.

 

Das Teil ist nach meinen Recherchen derzeit "im Rückstand", sprich nicht lieferbar.

Hat jemand eine neue rumliegen oder sonst Ideen oder Einbautipps?

LG Otto

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Nur wird leider in das neue Gelenk auxh wieder Wasser eindringen, da es zum einen nicht gut abgedichtet ist zum anderen sich an einer Stelle befindet, die leider Schmutz und Wasser sehr ausgesetzt ist.

 

Die Lösung mit WD40 ist sicher keine Dauerlösung und muss ständig wiederholt werden.

Ich habe kürzlich großzügig Kupferpaste auf das Gelenk gegeben, die Wirkung setzte sofort ein und hält nun immerhin schon Wochen an.

 

Zerlegen oder austauschen werde ich die Lenksäule erstwenn diese Maßnahmen nichts mehr bringen.

 

Am besten wäre es natürlich wenn es gelänge eine mit Fett gefüllte Manschette um das Gelenk zu befestigen, das stelle ich mir aber an dieser Stelle schwierig vor mit der Abdichtung....

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Hallo,

 

ich warte, bis das Gelenk äußerlich trocken ist und tropfe dann Motoröl auf die nicht mehr dichtenden Spalte. Fertig.

 

Das hatte zur Folge, das ein Gelenk, das gerade anfing schwergängig zu werden, wieder leichtgängig wurde und seit ein paar Jahren auch immer noch ist. Ich halte mich jetzt an den Rat von Triking, dieses Schmieren regelmäßig zu wiederholen.

 

Meine Theorie ist, daß das Öl im Laufe von Stunden in das undichte Gelenk kriecht und dort vorhandene Feuchtigkeit, sofern es nicht zuviel ist, verdrängt. Das Öl verhindert auch das erneute Eindringen von Wasser, wenn regelmäßig nachgeölt wird.

 

Gereinigt habe ich das Gelenk nicht, ich tropfe das Öl direkt auf den Schmutz. Ich traue mir keine Reinigung zu, bei der nicht feiner Sand ins Gelenk gedrückt wird. Deshalb arbeite ich nicht mit Druckluft, Bremsenreiniger, Bürste etc.. Außerdem kommt sowieso immer wieder Schmutz außen ans Gelenk, da hätte ich auch keinen Bock, das immer wieder zu reinigen. Außerdem stört der Schmutz außen auch nicht, sofern die Dichtungen nicht so kaputt sind, daß er ins Gelenk kommt.

 

Eine Möglichkeit zur Verbesserung wäre noch, das Gelenk gegen Spritzwasser und Schmutz zu schützen, z.B. mit einer lockeren Hülle, umgewickelten Folie etc.. Darf nur nicht so dicht sein, daß Wasser drin stehen bleibt.

 

Grüße, Hajo

 

 


705 Kilometer mit 19,43 Litern sind 2,75 Liter/100 Km.

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Hallo zusammen, wie kommt man am besten an dieses Gelenk dran?

 

 

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    • Moin, sehr geehrter Georgie, sehr geehrte Forengemeinde !   Auf die Bemerkung:   Klar "kann man" alle möglichen "Verschleißteile" zu jeder Zeit gegen neu tauschen, da sie sich ja der "Verschleißgrenze" nähern. DAS tun sie aber ja auch vom ersten Tag der Inbetriebnahme an..... Die "Meinungen", wann das erforderlich sei, gehen naturgemäß auseinander.....   Nach meiner Erfahrung haben "Werkstätten" aus durchaus verständlichen Gründen neben der Verkehrssicherheit auch und gerade wirtschaftliche Interessen: Die wollen und müssen Geld verdienen, im besten Fall möglichst viel in möglichst kurzer Zeit mit möglichst geringstem Aufwand......   Ich bin da eher der Ansicht, Teile vor einem Austausch zu prüfen. Wenn man dazu selbst nicht in der Lage sein sollte (typische Symptome für Verschleißerscheinungen von Teilen sind durchaus im Netz beschrieben), kann man z.B. die Stoßdämpfer bei Automobilclubs evtl. kostenlos prüfen lassen......   Und warum sollte man spielfreie, nicht klappernde Koppelstangen denn unbesehen tauschen ?????   Im Zweifel kann man ja auch mal bei der technischen Prüfung / TÜV vorbeifahren und erhält im besten Fall eine frische Plakette.....Die haben die VERKEHRSSICHERHEIT zu prüfen, nicht die BETRIEBSSICHERHEIT. Das sind unterschiedliche Dinge.....   Natürlich nicht mit offensichtlich verschlissenen Dingen, wie hier eine gebrochene Feder....   Und zu dem Link: Das sind komplette Federbeine mit den Dom-Lagern. Zu entsprechenden Preisen.   Wie schon erwähnt: Federn gibt es neu. After-Market-Ware das Paar zwischen 20 - 30 Euro (die halten nach meiner Erfahrung ähnlich lange wie die aus dem Sternenpalast). Domlager kann man auch prüfen.....   Ist für Hobby-Schrauber durchaus selbst machbar, ist keine "Reketenwissenschaft".. Beschreibungen gibt es Zuhauf.   Mein Tipp bei dem Fahrzeugalter der Smart 450er Baureihe geht eher in Richtung der kritischen Beurteilung und ggf. Aufbereitung der vorderen Schwenklager (Zerlegung und Rostbekämpfung und Rostschutz, Lackaufbau erneuern....), ggf. zu erweitern auf Vorderachskörper und Querlenker und Lenkung (Traggelenke und Spurstangenköpfe).   Gutes Gelingen wünscht und mit freundlichen Grüßen verbleibt   hedwig
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