Jump to content
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
cmaro

Melissa Etheridge

Empfohlene Beiträge

Melissa schenkte uns mit ihrem Album "Lucky" ein geniales Kunstwerk. Ein Song auf der Platte gefällt mir besonders gut und ich habe ihn in meiner nicht allzu langen Alltimelieblingsliederliste aufgenommen.

Allerdings macht er mich auch immer sehr traurig, da er folgenden Sachverhalt behandelt:

 

Tuesday Morning:

Melissa: Das war im Februar 2002, fünf Monate nach Dienstag, dem 11. September 2001, als ich begann, 'Tuesday Morning' zu schreiben. Ich erinnerte mich daran, dass ich das 'People Magazin' in die Hände bekommen hatte, und darin wurde die Geschichte von 'Flug 93' beschrieben und was die Helden dort an Bord gemacht hatten. Sie berichteten auch über Mark Bingham und seinen Ehemann. Ich war wirklich erschüttert. Ich wusste darüber gar nichts, bis ich das 'People Magazin' in die Hände bekommen hatte. Die Zeit nach dem 11. September verging, und die Regierung hatte begonnen, die Familien der Toten zu entschädigen. Natürlich waren einige der Verstorbenen homosexuell. Mindestens 10 Prozent jeder Bevölkerung sind homosexuell. Doch die Regierung wollte dem Ehemann von Mark Bingham, mit dem er seit 7 Jahren zusammen war, nichts geben. Das war alles sehr schlimm. Immer wieder wurde über Mark Bingham geschrieben, aber nur selten darüber, dass er schwul war. Das wurde immer unter den Teppich gekehrt. Da war also einer dieser aufrechten Helden, die im guten Glauben an die amerikanische Kultur handelten, einer der vier Männer, die sich sagten 'Los, lasst uns handeln', und im Nachhinein wurde ein wichtiger Teil von ihm mehr oder weniger ignoriert. Das war für mich einfach nicht okay. Das hat mich sehr bewegt und es war schwer für mich, den Song zu schreiben. Der ursprüngliche Text fiel dann auch nicht so wirklich freundlich aus. Ich schrieb da mit namentlicher Nennung: 'Mr. Ashcroft, maybe it was your life that he saved. Where was that airplane going? And yet you will not acknowledge him.' Ich war richtig wütend und schroff, aber irgendwann dachte ich mir dann: 'Keiner wird mir zuhören, wenn ich so laut schreie.' Meine Absicht war aber gerade, dass man mir zuhört, dass ich es bewusst mache, dafür sorge, dass man diese Dinge wahrnimmt."

----

„Tuesday Morning“ ist über einen schwulen „Helden“ des 11. September. Wie kam der Song zustande?

 

Mark Bingham war einer von vier Männern, die das Flugzeug zum Absturz auf freiem Feld bei Pittsburg gebracht haben, das dann nicht in den Ferienwohnsitz des US-Präsidenten gekracht ist. Und er war schwul. In der Berichterstattung über den 11. September hieß es am Anfang ganz selbstverständlich, er sei schwul gewesen und hinterlasse einen Lebenspartner. Von Woche zu Woche wurde dieser Fakt mehr verschwiegen und Bingham zu einem von vier echten Machos, die nur ihre Pflicht für ihr Vaterland getan hätten, gemacht. Es macht mich auch rasend, dass sein Partner keinen Cent von der Opferentschädigung gesehen hat, weil sie ja offiziell gar nicht zusammen waren. Mich hat auch einfach die Verzerrung der Wahrheit sehr, sehr gestört. Der Mann war ein bäriger, liebevoller, breitschultriger Homo, und trotzdem ein Held, ob es den amerikanischen Medien nun passt oder nicht. Und darum dreht sich der Song.

 

---

Ich finde es empörend, traurig und frustrierend und danke Melissa Etheridge, dass sie diesen Sachverhalt einmal aufdeckt.

 

Sicher bedeutet es nicht die Welt, aber diese kleinen Dinge im Leben machen es lebenswert oder zur Hölle.

 

Beim Gedanken daran, dass Bush eine zweite Amtszeit bekommt, dreht sich mir der Magen um.

 

Liebe Grüsse


"Reden ohne Schweigen ist Geschwätz."

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

  • Aktuell beliebt

  • Der letzte Post

    • Moin, sehr geehrter dieselbub, sehr geehrter Funman, sehr geehrte Forengemeinde !   Auf die Bemerkung: und: und:   Wenn man (ich) den Gedankengang mal "weiterdenken" dürfte:   -Warum haben denn die Getriebe des 450 überhaupt jeweils 1 Getriebe-Öl-Einfüll-/Kontroll-Schraube und 1 Ablaßschraube ? Das hätte man doch im Hinblick auf "Life-Time-Füllung" und Befüllen in der Herstellung über Belüftungs-Öffnung oder Wellen-Öffnungen preiswerter konstruieren können.   -Warum ist das Getriebegehäuse verschraubt ? Ich könnte mir vorstellen, daß ein "Vernieten" (oder Verkleben) ähnlich dem Kupplungsaktuator günstiger kommen würde.   und: Ganz meine Meinung. Und Nutzungsdauern von 20 bis 40 Jahren (und an die 400 000 km) sind zumindest hier bei uns nicht unüblich.....   Und wenn schon der Vergleich zur Büro- und Kommunikationstechnik gezogen wird (und in der Konsequenz dann doch alles irgendwie aus fernen Ländern kommen wird):   -warum sollte ich denn noch "hiesige" und "völlig überteuerte" (angebliche) Qualitätsprodukte kaufen ? Der Apparat, mit dem ich diese Zeilen schreibe ist aus China und Baujahr um 2008 herum. Schon damals hatte die hiesige Industrie noch nicht einmal konkurrenzfähige Produkte im Angebot (hätte man für mehr Geld auch nicht kaufen können, da nicht existent....).   Scheint aber mit der Fahrzeugindustrie nun ähnlich zu laufen. Wo bleiben denn die Arbeitsplätze und die Steuereinnahmen ? (Der letzte möge dann doch bitte das Licht ausmachen.). Das kann doch irgendwie nicht richtig sein.....   mit freundlichen Grüßen verbleibt   hedwig
  • Forenstatistik

    • Themen insgesamt
      152.589
    • Beiträge insgesamt
      1.604.449
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Ihrem Gerät platziert, um die Bedinung dieser Website zu verbessern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind.