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n-tv: Immer mehr Leiharbeiter - Daimler streitet mit Betriebsrat

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Immer mehr Leiharbeiter

Daimler streitet mit Betriebsrat

 

Der Autobauer Daimler will wegen guter Nachfrage nach Nutzfahrzeugen in Deutschland mehr Leih- und Zeitarbeiter einstellen. Der Betriebsrat legt sich jedoch quer und will dem Unternehmen Zugeständnisse abringen, damit der Lohn der Leih- und Zeitarbeiter steigt und mehr Lehrlinge feste Jobs bekommen.

 

Kern des Streits ist die vor Jahren vereinbarte Grenze von maximal vier Prozent Leih- und Zeitarbeitern in der Belegschaft der deutschen Werke. Um die vollen Auftragsbücher abarbeiten zu können, will Daimler mehr Personal einstellen und in mehr Schichten fertigen. Dazu sollen allein im Lkw-Werk Wörth rund 1000 neue unbefristete Stellen geschaffen werden. Zusätzlich sollen mehr Leiharbeiter und befristet Beschäftigte an Bord geholt werden. Damit wird die Obergrenze für Leih- und Zeitarbeiter bald überschritten, wie ein Daimler-Sprecher in Stuttgart bestätigte.

 

Derzeit beschäftigt der Konzern rund 2400 Zeitarbeiter, spätestens im Frühjahr könnte die Obergrenze von 2500 überschritten werden. Deshalb möchte der Konzern mit dem Betriebsrat vereinbaren, dass die Obergrenze vorübergehend aufgehoben wird. Im Lkw-Wörth soll die Marke bis zum Jahr 2010 überschritten werden dürfen.

 

Dagegen regt sich Widerstand im Konzernbetriebsrat. Der von der IG Metall dominierten Arbeitnehmervertretung ist die Ausweitung der befristeten Arbeitsverhältnisse und der Leiharbeit seit längerem ein Dorn im Auge. Betriebsratschef Erich Klemm will deshalb einer befristeten Überschreitung der Obergrenze nur dann zustimmen, wenn das Unternehmen künftig mehr Auszubildende nach der Lehre übernimmt und die Zeitarbeiter künftig genauso bezahlt wie die Stammbelegschaft. Zeit- und Leiharbeiter erhalten zwar den gleichen Grundlohn von 15,71 Euro pro Stunde wie die Stammmitarbeiter, jedoch nur einen Bruchteil der bei Daimler im Schichtbetrieb üblichen Zuschläge von gut elf Prozent des Grundlohns.

 

Betriebsrat Klemm kündigte in der Tageszeitung "Stuttgarter Nachrichten" eine harte Linie an. Er werde gegen das Unternehmen klagen, wenn mehr Leih- oder Zeitarbeiter eingesetzt würden als vereinbart. Alternativ könnte der Konzern auch mehr neue unbefristete Stellen schaffen.

 

Ein Einlenken der Konzernführung ist bei den Auszubildenden möglich. Daimler hat sich verpflichtet, nach abgeschlossener Lehre 80 Prozent eines Jahrgangs unbefristet zu übernehmen. Diese Quote könnte wieder heraufgesetzt werden. Auf den Kostenvorteil bei den Leih- und Zeitarbeitern will der Autobauer nach einem massiven Stellenabbau in den vergangenen zwei Jahren jedoch nicht verzichten. Zusätzliche Beschäftigung sollte für den Betriebsrat Vorrang vor einer gleichen Entlohnung der Mitarbeiter haben, sagte ein Konzernsprecher.

 

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